Flörsheim am Main (pm). Erster Stadtrat Markus Ochs und Fraktionsvorsitzender Marcus Reif appellieren an Fraport und Landesregierung für zusätzliches Lärmschutzprogramm. CDU Flörsheim für vollständige Betriebsbeschränkung der Nordwestlandebahn aus Westrichtung

„Es ist wie eine Bombe, die die Hoffnungen auf die versprochenen Lärmschutzmaßnahmen zerplatzen lässt“, sind sich Erster Stadtrat Markus Ochs und Fraktionsvorsitzender Marcus Reif sicher. Nicht nur, dass die auf 150 Euro je Quadratmeter Wohnfläche beschränkten Zuschüsse der Lärmschutzverordnung viel zu gering seien und die Schallschutzmaßnahmen vorfinanziert werden müssten, „der Großteil der hauptbelasteten Flörsheimerinnen und Flörsheimer werden nach dem bestehenden Programm überhaupt keinen Anspruch haben“, so die beiden CDU-Vertreter.

Tatsache ist, dass bereits mit der Entwicklung des Baugebietes Nord in den Bebauungsplan zusätzliche Festsetzungen für Schalldämmmaßnahmen aufgenommen wurden. Demnach besteht dort seit Mitte der 1990er Jahre eine Auflage für alle Häuser, eine abschirmende Dämmung mit einem Wert von 38 Dezibel umzusetzen. Ein Erlass des Landes (Lärmschutzbereichsverordnung) beinhaltet sogar noch höhere Schallschutzwerte. Die Lärmschutzverordnung hingegen sieht in diesem Gebiet lediglich eine abschirmende Dämmung mit einem Wert von 35 Dezibel für Neubauten und 32 Dezibel für Bestandsbauten vor. Das heißt im Klartext, nach der derzeitigen Regelung werden alle aus dem Wohngebiet Nord gestellten Anträge vom Regierungspräsidium abgelehnt, da bereits nach der Lärmschutzverordnung höherwertige Schallschutzeinrichtungen bestehen. Und dies, obwohl sie vor den Planungen zum Ausbau des Flughafens durch die Nordwestlandebahn installiert wurden. Das ist Bürokratie zu Lasten der gebeutelten Bürger.

„Allen betroffenen Menschen gaukelt die Lärmschutzverordnung Hoffnungen auf geeignete Maßnahmen vor. Die hauptbetroffenen Flörsheimerinnen und Flörsheimer im Wohngebiet Nord, die alle bereits Anträge stellten und Hoffnung auf geeignete Schallschutzmaßnahmen haben, werden bitter enttäuscht werden“, so Bürgermeisterkandidat Markus Ochs. Beide, Markus Ochs wie Marcus Reif, sehen die Fraport und die Landesregierung in der Pflicht, freiwillig die bestehenden Regelungen für die belasteten Menschen nachzubessern. „Wir fordern die Fraport und die hessische Landesregierung auf, schnellstmöglich ein Entschädigungsprogramm aufzustellen, dass über die Lärmschutzbereichsverordnung hinaus den tatsächlichen Belastungen durch entsprechend finanzierte Schallschutzmaßnahmen gerecht wird.“ Ebenso erwarten sie von der Landesregierung, Schaden von den Bürgern abzuwehren. „Wir fordern die Landesregierung auf, eine vollständige Betriebsbeschränkung der Nordwestlandebahn für den Westanflug der Landebahn zu erlassen. Dies ist die einzige Lärmschutzmaßnahme, die für Flörsheim geeignet ist und den Menschen ihre verlorene Lebensqualität ein Stück zurückgibt“, so die beiden CDU-Politiker.

Markus Ochs ruft die Flörsheimerinnen und Flörsheimer auf, weiterhin solidarisch gegen die Belastungen der Nordwest-Landebahn zu stehen. „Die Flörsheimer Politik hat sich immer Seite an Seite über die Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg gegen die Landebahn Nordwest ausgesprochen. Kommen Sie am Dienstag, den 22. November 2012, um 20 Uhr, in die Stadthalle zur Informationsveranstaltung von „Für Flörsheim“ und nehmen Sie an der Montagsdemonstration am 5. Dezember 2012, um 19 Uhr, auf den Parkplatz Elisabeth-Jakobi-Straße/Gisbert-Beck-Kreisel teil. Setzen wir gemeinsam ein Zeichen für ein lebenswertes Flörsheim.“

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